LoRaWAN ermöglicht drahtlose Messdatenerfassung
Das Internet der Dinge (IoT) erleichtert den Arbeitsalltag und führt zu mehr Kosteneffizienz. Dank des Einsatzes smarter Geräte können Zustandsänderungen (Zählerstand, Türkontakt, Feuer- und Wassermeldung) sowie wichtige Messwerte (Temperatur, Raumluftfeuchte) kontinuierlich erfasst und automatisiert überwacht werden und bedürfen somit keiner manuellen Kontrolle mehr.
Was ist LoRaWAN?
LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“ und bezeichnet ein energieeffizientes, funkbasiertes Netz mit geringer Bandbreite. Durch diese drahtlose Technologie können kleine Geräte und Sensoren auch über große Distanzen angebunden werden. Es wird oft für Dinge wie Umweltüberwachung, smarte Städte oder landwirtschaftliche Anwendungen verwendet.
Das LoRaWAN-System besteht aus drei Hauptkomponenten
- Sensoren (auch Nodes genannt)
sammeln bestimmte Messwerte und senden diese per Funk an Gateways - Gateways
erfassen diese Daten und übertragen sie verschlüsselt an den Netzwerkserver - Netzwerkserver
verarbeitet und verwaltet die Daten, um sie über Applikationsserver auf Endgeräten wie PCs, Tablets oder Smartphones für anwenderorientierte Anwendungen bereitzustellen
Die Anforderungen und Umsetzung des Pilotprojektes
Mit der Änderung der FFVAV Fernwärme – Abrechnungsverordnung, dürfen Wärme- und Kälteversorger nur noch fernablesbare und interoperable (dialogfähige) Messeinrichtungen neu installieren. Im Bestand befindliche Messeinrichtungen sind bis zum 31.12.2026 nachzurüsten oder zu ersetzen.
In Anbetracht dieser aktuellen Herausforderungen haben die SWM Magdeburg in Zusammenarbeit mit MDCC ein Pilotprojekt initiiert, um gezielt innovative Lösungen zu erproben und ihre praktische Umsetzung, beispielsweise für die Wohnungswirtschaft, zu evaluieren.
Der Ausbau der Infrastruktur durch die MDCC für das LoRaWAN-Pilotprojekt im Magdeburger Innenstadtbereich wurde abgeschlossen. Die für den Testpilot errichteten fünf Gateways erstrecken sich vom Hasselbachplatz bis zur Bundesstraße B1.
Seit April 2023 wurden u.a. rund 500 Sensoren für Wärmemenge- und -Wasserzähler der SWM montiert, weitere folgen.
Ausbau LoRaWAN-Netz im gesamten Stadtgebiet
Aufgrund der guten Ergebnisse aus dem Pilotprojekt soll das LoRaWAN-Netz in den Jahren 2024 bis 2026 für das gesamte Stadtgebiet ausgebaut werden. MDCC wird mit der weiteren Standorterschließung für den LoRaWAN-Netzaufbau beauftragt und stellt als Infrastrukturdienstleister die IoTree-Softwareplattform zur Verfügung. SWM werden ab dem kommenden Jahr in den nicht regulierten Sparten (Wärme, Wasser) den Rollout weiter vorantreiben und die Zähler sukzessive auf Fernauslesung umstellen.
