30.07.2020

Dieses Mitglied einer Spezialeinheit agiert völlig legal und will auch kein System schwächen. Im Gegenteil – er hält es am Laufen. Sein Name: Pawlik, Nils Pawlik. Sein Job: Kanal-Inspekteur bei den SWM.

Herr Pawlik, James Bond erhält vom Quartiermeister Q immer ein Auto mit Spezialeffekten. Sie erhalten vom SWM Fuhrpark einen extralangen Kastenwagen mit Superhochdach und Sonderausstattung – einer Kamera für Kanalinspektion.

Fühlen Sie sich im Einsatz manchmal als Spezialmonteur in geheimer Mission?

Nils Pawlik: Nein, eigentlich nicht. Wir stehen ja mit unserem SWM Kanal- TV-Fahrzeug sichtbar auf der Straße. Dass wir aber vom Inneren des Wagens unterirdisch arbeiten und etwas bewegen, wissen die meisten nicht. Deshalb der Hinweis auf dem Wagen: Untergrundbewegung.

Wann ist Ihr Einsatz gefordert?

Natürlich wenn eine Störung vorliegt, um den Schaden zu analysieren. Aber auch zur Kontrolle und Instandhaltung der Abwasserrohre. Insofern sind wir täglich mehrmals im Einsatz. Jeder Tag ist anders, jede Baustelle ist individuell. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Vorbereitung der planmäßigen Sanierung von Hauptkanälen. Dabei befahren wir im Vorfeld die Hausanschlusskanäle und prüfen, ob diese im Zuge der Baumaßnahme gleich mit zu sanieren sind oder eventuell auch außer Betrieb genommen werden können.

Wie viele Leute fahren zu einem Einsatz?

Wir sind immer ein Team von zwei Personen. Einer bedient die Kamera und führt die Inspektion durch, der andere Kollege überwacht die Technik und sichert den Verkehrsraum ab.

Kanalkamera beim Ablassen
Nils Pawlik bei Arbeiten hinter dem SWM Kanalfahrzeug

Wie startet eine Untergrundbewegung?


Die Kanalkamera überträgt ihr Bild auf den Monitor im Kanalwagen

Im Vorfeld reinigen die Kollegen mit dem Hochdruckspülfahrzeug den Hauptkanal. Wir fahren mit dem Heck des TV-Inspektionsfahrzeuges an einen Schacht. Dann lassen wir die Hauptkamera in den Hauptkanal ab. Der kann einen Durchmesser von 20 Zentimetern bis 2 Metern haben. Das ist aber nicht unser Zielgebiet. Wir inspizieren die Hausanschlusskanäle, welche lediglich einen Durchmesser von 10 bis 20 Zentimetern haben. Sind wir am Abzweig zum Hausanschlusskanal angekommen, schicken wir eine kleinere Satellitenkamera auf Erkundungsfahrt. Von uns oben im Wagen gesteuert. In den Anschlusskanälen suchen wir nach Verstopfungsursachen, Rissen, Schädlingsbefällen, durchgewachsenen Wurzeln oder Wassersteinrückständen an den Innenwänden. Wir dokumentieren den Ist-Zustand, danach analysieren Innendienstmitarbeiter den Schaden.

Was passiert, wenn Sie die Ursache der Störung auf dem Schirm sehen?

Wenn wir die Schadensstelle lokalisiert haben, müssen wir entscheiden: Muss eine Baufirma von der Erdoberfläche runterschachten, mit Bagger und schweren Geräten? Dann ist das sehr
aufwendig und muss mit der Stadt geplant werden. Stichwort: Straßensperrung. Oder sanieren wir das Rohr vom Hauptkanal aus? Zum Beispiel mit einem Schlauch, einem sogenannten Inliner.

Und was macht Ihnen bei Ihrem Job am meisten Spaß?

Wir wissen nie, was uns erwartet. Insofern ist das Befahren der Kanäle aufregend. Besonders anspruchsvoll sind die Planung, die Koordinierung mit den Kollegen und den Behörden sowie
die Durchführung. Jeder Einsatz ist spannend!

Bereichstrenner Herzschlag
SWM Azubi zur Fachkraft für Abwassertechnik sitzt im Fahrzeug der Kanalinspektion und guckt heraus
SWM Azubi zur Fachkraft zur Abwassertechnik bereitet Kamera für Kanalinspektion vor.

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Ab in den Untergrund!