07.09.2020

Dichter Wuchs, sattes Grün, gerader Stamm, gesunde Bäume. Die Pyramidenpappeln – mit botanischem Namen Populus nigra 'Italica' -, die derzeit in den Quartieren der Baumschule Lorberg im brandenburgischen Ketzin wachsen, sind von bester Qualität. Davon überzeugten sich Anfang September Fachleute des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM) sowie Vertreter der Städtischen Werke Magdeburg (SWM). Sie waren zur Baumschule gefahren, um die Bäume von Hand zu verlesen, die in der neuen Pappelallee in der Beimssiedlung im Spätherbst und Winter gepflanzt werden sollen.

Eine Menschengruppe stehen in einer Baumschule und besprechen die verschiedenen Höhen der Pappeln.
Detailansicht von Blättern einer Pyramidenpappel

Landschaftsplaner Otto Plamper von GRÜN+FORM, der das Projekt fachlich begleitet, zeigte sich positiv gestimmt von der Qualität der Bäume. „Die Mindestanforderung von Seiten der Stadt für die Neugestaltung lag bei 5 Meter Wuchshöhe und einem Stammumfang von 16 bis 20 Zentimeter.“

Mit Bandmaß und Maßstock war schnell klar: Die etwa sechsjährigen Bäume sind deutlich größer und der Umfang liegt bei 20 bis 26 Zentimeter. Alexander Werner, Sachbearbeiter und Baumkontrolleur beim SFM stellte schnell fest: „Das Ausbinden wird uns hier leicht fallen.“ Ausbinden ist der Fachbegriff für das Aussuchen der geeigneten Pflanzen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern vom Garten- und Landschaftsbau Eckstein und Sommer, durch die das Anpflanzen vorgenommen wird, waren innerhalb von zwei Stunden alle 191 benötigten Pyramidenpappeln ausgewählt. Veranschlagt war das doppelte der Zeit.

Das so genannte Ausbinden war für Steffen Schneider, dem Bauoberleiter der Beimssiedlung, und Einkäuferin Marie-Christin Conradi eine Premiere. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, mitzufahren, weil man so viel besser versteht, wie die Preise für die Bäume entstehen und auch Verständnis für die Vorgaben des SFM und den Ideen der Landschaftsplaner bekommt“, sagt Marie-Christin Conradi.

Eine Pyramidenpappel in der Baumschule ist für den Verkauf markiert

Steffen Schneider plant neben der Fernwärmeleitung auch die Ausgestaltung der Pappelallee. „Wir werden auch eine dauerhafte automatische Bewässerung entlang der Allee verlegen und spezielles Substrat in die Pflanzgruben einbringen, so dass die Bäume optimal versorgt werden. Fünf Jahre nach Pflanzung sind die SWM für das Gedeihen der Pappeln verantwortlich, bevor sie in die Betreuung des SFM übergehen. Dort ist man sehr zufrieden, dass direkt unterirdisch über eine Schlauchausführung bewässert wird.

„Das ist für uns ein Pilotprojekt, bei dem auch wir als Stadtgartenbetrieb Erfahrung sammeln können“, sagt Alexander Werner. „Die vergangenen drei trockenen Jahre haben bereits gezeigt, wie schwer es Stadtbäume haben.“ Die Fachleute verzeichnen zahlreiche Abgänge. Zur Hitze und Trockenheit kommen bekannte und neue Schädlinge, denen die Landschaftsgärtner begegnen müssen.

Die nun ausgesuchten Pappeln werden im Spätherbst gepflanzt. Dies wird etappenweise auf den drei Teilabschnitten der bisherigen Allee geschehen. „Bis zu 20 Pflanzungen am Tag sind möglich“, erklärt Astrid Ungar von Eckstein und Sommer. „Dazu kommen auch die Arbeiten des Ausästens und die Herstellung der Pflanzscheiben.“ Die Bäume werden aller sechs Meter in Reihe gepflanzt. Damit wird der ursprüngliche Plan der Bauhausarchitekten wieder aufgenommen. Je nach Baufortschritt und Witterung soll bis Februar alles fertig sein.

Grüne Blätter

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