22.09.2022

Magdeburg. Am 22.09.2022 wurde das Umspannwerk (UW) in der Sandtorstraße offiziell in Betrieb genommen. Im Beisein der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg, Simone Borris, des Geschäftsführers der Netze Magdeburg GmbH, Clemens Hilling, und des Technischen Geschäftsführers der Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG, Andreas Fedorczuk, erfolgte der symbolische Knopfdruck.

Das UW ist einer der zwei Einspeisepunkte für die Stromversorgung der Stadt Magdeburg aus dem vorgelagerten Höchstspannungsnetz aus dem UW Wolmirstedt. Das Umspannwerk ist in allen Spannungsebenen von Mittel- bis Hochspannung einer der wichtigsten Netzknoten für die sichere Versorgung der Landeshauptstadt Magdeburg.

Im Projektzeitraum von 2018 bis 2022 erfolgte die Errichtung eines neuen 110-kV-Schaltanlagengebäudes, die Errichtung und Inbetriebnahme einer neuen 110-kV-gasisolierten-Schaltanlage, die Umbindung der 110-kV-Netzkabel auf die neue 110-kV-Schaltanlage, die primäre- und sekundäre Anbindung der neuen 110-kV-Schaltanlage an die vorhandenen Transformatoren sowie Mittelspannungsschaltanlagen.

All diese Maßnahmen wurden zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität im 110-kV-Stromnetz durchgeführt, aber auch zur Reduzierung der Betriebskosten.

Projektleiter UW Sandtorstraße, Technischer Geschäftsführer der SWM Magdeburg, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg, Bereichsleiter Netzmanagement der Netze Magdeburg GmbH, Geschäftsführer der Netze Magdeburg GmbH bei der Inbetriebnahme des Umspannwerkers Sandtorstraße
Symbolischer Knopfdruck bei der Inbetriebnahme des Umspannwerkes Sandtorstraße

von links: Thomas Apel, Projektleiter UW Sandtorstraße der Netze Magdeburg GmbH, Andreas Fedorczuk, Technischer Geschäftsführer der SWM Magdeburg, Simone Borris, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg, Jens Thielecke, Bereichsleiter Netzmanagement der Netze Magdeburg GmbH, Clemens Hilling, Geschäftsführer der Netze Magdeburg GmbH

Hintergrund:

Die alte luftisolierte 110-kV-Innenraumschaltanlage wurde 1980/81 in einem errichteten Betonfertigteilgebäude in Betrieb genommen. Die vorhandenen Anlagen waren größtenteils technisch verschlissen, sehr störanfällig und wartungsintensiv. Die Maßnahmen in der 110-kV-Ebene beschränkten sich in den letzten Jahren auf kostenintensive Instandhaltungsmaßnahmen zur Bewahrung der Betriebsfähigkeit. Somit war ein Neubau sowohl der Schaltanlage als auch des Gebäudes zwingend notwendig.

2018 begannen die ersten Entwurfsplanungen für die elektrotechnischen Komponenten und für das Gebäude. Durch den Einsatz von gasisolierter Schaltanlagentechnik ist das neue Schaltanlagengebäude nur ein Drittel so groß wie das alte Gebäude.

Die Lage, direkt an der Sandtorstraße sowie im Gebiet der der sogenannten „Elbarkaden“, veranlasste die SWM Magdeburg, die äußere Ansicht des Schaltanlagengebäudes nicht nur für eine rein technische Funktionsweise zu gestalten, sondern das Gebäude auch im umliegenden Stadtbild zu integrieren.

Anfang 2019 folgte ein Gestaltungswettbewerb für die äußere Ansicht des Gebäudes. Der Entwurf des Architekten Alexander Schlee von der Meta architektur GmbH überzeugte dabei. Die Fassade wurde durch Edelstahlschindeln im Rautenformat eingedeckt. Das Besondere dabei ist, dass das Material der Schindeln durch eine Modifikation der Chromoxidschicht blau gefärbt wird. Anders als bei lackierten oder gepulverten Metallflächen entstehen dadurch je nach Blickwinkel, Jahreszeit und Sonnenstand einzigartige Farb- und Lichteffekte.

Nach mehreren Monaten der Ausführungsplanung und Produktion konnte die gasisolierte Schaltanlage am 20.10.2020 in das Gebäude eingebracht und positioniert werden. Im Anschluss erfolgten die aufwendigen Verkabelungsarbeiten sowie Funktionsprüfungen, so dass am 15.04.2021 die Erstzuschaltung an das Magdeburger 110-kV-Netz erfolgte.

Im nächsten Schritt erfolgt die Wiederherstellung der Außenanlagen sowie der Abriss des Altbaus.