20.03.2022

Warum liegen Kleingärten im Trend, und wie kommen Laubenfreunde an eine Parzelle? Antwort darauf hat Ute Simon vom Verband der Gartenfreunde in Magdeburg.

Frau Simon, was macht Schrebergärten populär?

Die frische Luft! Die Möglichkeit, Natur mit allen Sinnen zu erleben, in Bewegung zu sein. Gartenarbeit ersetzt ja auch ein bisschen das Fitnessstudio. Rasen mähen, Laub harken, Hecken schneiden – da steckt mehr körperliche Arbeit drin, als viele denken! Dazu die Freude, Obst und Gemüse selbst anzubauen und die eigene Bioernte einzufahren.

Sind durch Corona die Bewerberzahlen für einen Garten durch die Decke geschossen?

Es gibt mehr junge Familien, die sich für einen Garten interessieren. Die Bedenkzeit ist kürzer geworden. Zurzeit wollen alle schnell unterschreiben. Dabei ist keine Eile geboten. Magdeburg ist 20 Kilometer lang und zehn Kilometer breit. Es gibt viele Kleingärtenvereine mit über 15.000 Gärten. Es gibt sie in fast allen Stadtteilen, in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Ausstattungen. Viele sind frei. Unser Angebot ist groß.

Welche Trends gibt es denn?

Die jetzige Generation hat Lust, mit ihrer Familie oder mit Freunden Zeit in der Natur zu verbringen. Sie wollen den Kindern zeigen, dass Obst und Gemüse nicht aus dem Supermarkt kommen. Im Garten können Kids es säen, wachsen sehen und ernten. Dazu kommt: Viele finden die Gemeinschaft mit Nachbarn toll. Das Miteinander steht im Vordergrund.

Vater und Kind spielen im Garten mit einem Wasserschlauch

„Es gibt viele Kleingärtenvereine mit über 15.000 Gärten. Es gibt sie in fast allen Stadtteilen, in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Ausstattungen.“

Wie komme ich denn an einen Garten?

Wer Interesse hat, geht auf unsere Homepage. Dort gibt es eine Übersicht der Vereine, und man kann schauen, wo die Gartenanlagen sind. Dann sollten sich die zukünftigen Hobbygärtner bei den Vereinsvorständen der Kleingärtnervereine beziehungsweise bei der Geschäftsstelle des Verbandes der Gartenfreunde Magdeburg e.V. melden. Es beginnt unmittelbar der Austausch.

Was brauche ich dafür?

Man muss einen klaren Kopf haben (lacht). Und bereit sein, sich für seine Familie oder für seine Gruppe eine Oase zu schaffen und zu erhalten. Denn ich muss immer wieder betonen: Ein Garten macht Arbeit. Aber: Es spart das Fitnessstudio, das Nordic Walking, Joggen in der Parkanlage. Hinzu noch ein ganz wichtiger Faktor: Ein Kleingarten ist erschwinglich.